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Allergietest – ja oder nein? 🧪
Wann er sinnvoll ist – und wann nicht
Hallo liebe Eltern 👋
Ein bisschen Bauchweh nach dem Joghurt? Ausschlag nach dem Frühstücksei? Viele Eltern vermuten schnell eine Allergie – und wünschen sich Gewissheit. Doch ein Allergietest ist nicht immer die richtige Antwort. In dieser Folge erklären wir, wann ein Test wirklich weiterhilft – und warum er manchmal sogar mehr schadet als nützt.
✅ Wann ein Allergietest sinnvoll ist
✅ Wie die Tests ablaufen – und was sie wirklich aussagen

Hier kommst du direkt zur Podcastfolge 🎧
👉 Wann solltest du überhaupt an eine Nahrungsmittelallergie denken?
Wenn Symptome unmittelbar beim oder nach dem Essen auftreten (innerhalb von Minuten bis zwei Stunden)
→ typischer Soforttyp: Quaddeln, Schwellungen, Bauchweh, Durchfall, Atemprobleme – im schlimmsten Fall bis zur Ohnmacht (Anaphylaxie)Wenn sich Neurodermitis nach bestimmten Lebensmitteln deutlich verschlechtert – meist innerhalb von 24 bis 48 Stunden
Wenn Symptome reproduzierbar sind – also immer beim Kontakt mit demselben Lebensmittel auftreten
Kinder mit schwerer Neurodermitis (v. a. unter fünf Jahren), bei denen Cremes nicht mehr helfen, haben grundsätzlich ein erhöhtes Allergierisiko
Aber: Nicht jedes Symptom ist gleich eine Allergie! Gerade bei Neurodermitis können auch andere Dinge wie Infekte, Stress oder Wetter eine Rolle spielen.
🔬 Wie ein Allergietest abläuft und was du aus den Ergebnissen ableiten kannst
So läuft ein Allergietest ab:
Anamnese: Das Gespräch ist das Wichtigste! Wann treten die Beschwerden auf, was wurde gegessen, wie ist der Verlauf?
Pricktest: Ab etwa sechs Jahren möglich. Auf die Haut werden Tropfen mit Allergen-Extrakten gegeben, dann leicht angeritzt. Nach 15 Minuten zeigt sich, ob eine Reaktion erfolgt.
Bluttest (spezifisches IgE): Schon ab Geburt möglich. Zeigt, ob das Immunsystem auf bestimmte Stoffe reagiert.
Provokationstest: Der Goldstandard. Dein Kind bekommt unter ärztlicher Kontrolle das verdächtige Lebensmittel – so wird geprüft, ob es wirklich eine echte Reaktion gibt.
Wichtig: Ein positiver Test heißt nicht automatisch Allergie — sondern nur: Das Immunsystem erkennt den Stoff (Sensibilisierung). Nur wenn dein Kind auch wirklich Symptome hat, spricht man von einer echten Allergie.
Deshalb: Immer gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt entscheiden, ob eine Meidung sinnvoll ist. Einfach auf Verdacht Lebensmittel zu streichen, kann zu Mangelernährung führen.
Wenn eine Allergie bestätigt ist: Eine gute Ernährungsberatung ist wichtig. Bei höherem Risiko: Notfallset mit Adrenalinpen, Antihistaminikum und Kortison bereithalten.
💬 Fazit: Nur testen, wenn's auch wirklich nötig ist
Viele Eltern wollen auf Nummer sicher gehen – verständlich. Aber Allergietests machen nur Sinn, wenn es konkrete Beschwerden gibt. Ein positives Testergebnis ohne Symptome bringt wenig – im schlimmsten Fall führt es zu unnötigen Verboten. Deshalb gilt: Erst beobachten, dann besprechen – gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt. Nur so schützt du dein Kind wirklich.
📚 Mehr Infos:
👉 www.daab.de
👉 @dr.yvonne.braun – Tipps von der Ernährungsmedizinerin auf Instagram und YouTube. Sie ist selbst Mutter eines Kindes mit Nuss-Allergie.
🎧 Weitere Folgen zum Thema:
🎙️ #50 ALLERGIE: So erkennst du einen Allergie-Notfall

Diese Empfehlungen ersetzten nicht die professionelle ärztliche Beratung. Bitte wende dich mit konkreten Fragen an einen Haut- oder Kinderarzt. Sollten Produkte genannt oder empfohlen werden, handelt es sich um unbezahlte Werbung.
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Das war’s für diese Woche! Mit hautfreundlichen Grüßen und bis nächsten Sonntag,
💛 Benedikt von der Kompass Redaktion
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