Hat mein Kind die Weißfleckenkrankheit? 🤍

Vitiligo bei Kindern – erkennen, verstehen, unterstützen

Hallo liebe Eltern 👋 

Weiße Flecken im Gesicht, an den Händen oder Ellenbogen – viele Eltern erschrecken sich, wenn solche Hautveränderungen plötzlich auftauchen. Könnte das Vitiligo sein? In dieser Folge klären wir, wie du die Weißfleckenkrankheit erkennst, wann eine Behandlung sinnvoll ist – und wie du dein Kind im Alltag stärken kannst.

✅ Woran du erkennst, ob es sich um Vitiligo handelt
✅ Welche Therapien bei Kindern infrage kommen
✅ Wie du dein Kind vor Stigmatisierung und Ausgrenzung schützt

Hier kommst du direkt zur Podcastfolge 🎧

👉 Was ist Vitiligo – und woran erkenne ich sie?

Typisch für Vitiligo sind milchig-weiße, scharf begrenzte Flecken – meist ohne Juckreiz, ohne Schuppen. Sie treten oft symmetrisch auf, etwa im Gesicht, an Lippen, Händen, Knien oder Ellenbogen. Auch Schleimhäute und Haare können betroffen sein, etwa durch weiße Wimpern oder Haarsträhnen.

Vitiligo beginnt bei Kindern meist zwischen dem fünften und zehnten Lebensjahr. Die Diagnose stellt in der Regel die Hautärztin oder der Hautarzt – manchmal mithilfe einer sogenannten Wood-Lampe.

Wichtig: Es gibt andere Ursachen für weiße Flecken, zum Beispiel Pilzinfektionen oder abgeheilte Ekzeme – eine genaue Abklärung ist wichtig.

Therapie – ja oder nein? Und wenn ja: womit?

Vitiligo selbst ist harmlos, aber oft eine große seelische Belastung. Viele Eltern stellen sich die Frage: Muss man das behandeln?

Wenn die Flecken kaum sichtbar sind oder das Kind sie nicht stören, darf man auch erstmal abwarten. Wenn das Selbstwertgefühl leidet – oder neue Stellen dazukommen – ist eine frühe Behandlung sinnvoll.

Zur Verfügung stehen:
🧴 Kortisoncremes: Hier auf mittelstarke Cremes der Klassen 2 oder 3 zurückgreifen, Anwendung im on-off-Schema: zum Beispiel eine Woche einmal täglich behandeln, dann eine Woche Pause über sechs Monate. Achtung: ein gewisses Nebenwirkungsrisiko ist vorhanden.
🧴 Kortisonersatz durch Calcineurininhibitoren wie Elidel oder Protopic – im Gesicht und Hals so gut wirksam wie Kortison, jedoch mit geringeren Nebenwirkungen. Aber: Hände und Füße sprechen nicht an. Anwendung: Zwei mal täglich über ein Jahr — gut verträglich, keine Hautverdünnung.
🧴 Vitamin-D-Analoga wie Calcipotriol, Daivonex- oder Silkis-Salbe: Option für Kinder ab zwölf Jahren, zwei mal täglich über drei Monate.
🧴 Ruxolitinib-Creme: neue Option seit 2023, ab zwölf Jahren zugelassen, Behandlung zwei mal täglich. Die Studienlage ist vielversprechend: nach einem Jahr sind 90 Prozent der betroffenen Gesichtshaut repigmentiert, 50 Prozent am Körper. Allerdings: viel Geduld nötig, Besserung meist erst nach über sechs Monaten. Seltene Nebenwirkungen wie Akne oder Juckreiz.

Bei größerem Befall (über 20 Prozent der Körperfläche) und großem Leidensdruck kann eine Lichttherapie helfen. Sie ist besonders effektiv bei dunkleren Hauttypen und dauert ein bis zwei Jahre. Meist muss dafür mehrmals wöchentlich eine Facharztpraxis aufgesucht werden. Achtung: (gering) erhöhtes Hautkrebsrisiko.

Begleitend kann Camouflage-Make-up nützlich sein – zum Beispiel bei Festen, Klassenfotos oder wenn dein Kind sich wohler damit fühlt. Aber es ist kein Muss. PS: Auch ohne Behandlung kann sich Vitiligo zurückbilden – vor allem bei Kindern, vor allem im Gesicht.

💬 Fazit: Vitiligo ist sichtbar – und verdient Aufmerksamkeit

Vitiligo ist nicht gefährlich. Aber sie kann Kinder verunsichern – gerade wenn andere Fragen stellen, starren oder Kommentare machen. Die Erkrankung ist behandelbar, und du kannst viel tun, um dein Kind zu stärken. Und, nicht vergessen: Sonnenschutz ist bei Kindern mit Vitiligo besonders wichtig — denn das Sonnenbrand- und Hautkrebsrisiko ist erhöht.

🎧 Weitere Folgen zum Thema Hautveränderungen bei Kindern:

Diese Empfehlungen ersetzten nicht die professionelle ärztliche Beratung. Bitte wende dich mit konkreten Fragen an einen Haut- oder Kinderarzt. Sollten Produkte genannt oder empfohlen werden, handelt es sich um unbezahlte Werbung.

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Das war’s für diese Woche! Mit hautfreundlichen Grüßen und bis nächsten Sonntag,

💛 Benedikt von der Kompass Redaktion

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